Fragen der Presse -> Teil 1,2 und 3

Wie können es die drei Gesellschafter alleine schaffen, den Standort Kusel des Westpfalz-Klinikum zu sichern?

 

Dies ist eine wirklich gute Frage! – Wir müssen zunächst einmal sehen, wie sich die große Krankenhausreform und die in Aussicht gestellten Mittel konkret auf unser Westpfalzklinikum mit dessen Standorten auswirken. Grundsätzlich kann man sagen, dass alle Strukturen auf den Prüfstand gestellt werden müssen, was ja bereits durch den Geschäftsführer, Thorsten Hemmer, schon sehr frühzeitig angegangen wurde.
Aus meiner Erfahrung als Gesundheitspolitischer Sprecher im Landtag kann ich mit Blick über den Tellerrand hinaus sagen, dass wir mit unserem Westpfalz-Klinikum auf einem guten Weg sind, unser Krankenhaus in Kusel, wie durch den Aufsichtsrat und die Gesellschafter vorgesehen, zu erhalten. Dies wird ohne Frage noch einiges an Kraft- und Geldanstrengung kosten. Dessen sind sich alle Akteure bewusst. Aber unsere gesundheitliche Versorgung in der Westpfalz und somit im Kreis Kusel muss uns jede Anstrengung der zusätzlichen Investition wert sein.

 

Gerade machen junge Leute in Kusel und Lauterecken ihr Abitur. Wie überzeugen Sie die Abiturienten davon, im Kreis Kusel zu bleiben?

 

Wir müssen unserer Jugend (auch an der IGS) die Vorteile unserer Region wieder bewusstmachen. Durch unternehmensfreundliche Politik und die Unterstützung der Unternehmen aus einer Hand vom (Bau-)Antrag bis zur Umsetzung müssen wir Unternehmen bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze behilflich sein. Müssen vorhandene Bürokratie nicht nur ab, sondern „Rückbauen“!

Neue Arbeitsformen, Homeoffice und vor allem die Digitalisierung bieten ungeahnte Möglichkeiten. Handwerk hat goldenen Boden. Gerade in unserer Region.

Bezahlbarer Wohnraum, fernab der Hektik der Ballungszentren und digitales Arbeiten:

Unsere Region hat bereits vielschichtige Arbeitsplätze. Handwerk und Verwaltung sind nur zwei Beispiele. Unsere Fach- und Industriebetriebe sind innovativ und leistungsfähig. Ob beispielsweise KOB in Wolfstein, Holzbau Tülp in Altenglan oder MiniTec in Schönenberg-Kübelberg. Aber auch die Kleineren Unternehmen wie KKS in Schönenberg-Kübelberg, Jochen Laub in Kusel oder Friedrich Kirchner in Lauterecken zeigen, dass sich Ausbildung, Spezialisierung und Innovation bei uns lohnt.

 

Was sind die beiden wichtigsten Themen, die Sie als Landrat anpacken wollen?

 

Ich möchte gerne zu einem gesunden gesamtgesellschaftlichen Klima in unserem Landkreis beitragen:

Insbesondere liegen mir die Entbürokratisierung (Bürokratierückbau!) und die damit verbundene „kundenfreundliche“ Verwaltung sowie ein verlässlicher Beitrag zur finanziellen Entlastung unserer Kommunen, den Lebensräumen unserer Bürgerinnen und Bürger, sehr am Herzen. Denn nur wenn wir die Abgaben- und Steuerlast der Menschen wieder senken, ist eine eigenständige Gestaltungsmöglichkeit in unseren Ortsgemeinden erst wieder richtig möglich. Und selbstverständlich werde ich, wie bisher auch, ganz genau zuhören, wo in unseren heimischen Betrieben der Schuh drückt. Gleichwertige Lebensbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger in allen Verbandsgemeinden muss das gemeinsame Ziel des Kreistages sein. Eine gezielte Unterstützung der Ortsgemeinden – durch Entlastung, aber auch durch interkommunale Zusammenarbeit und der damit verbundenen Synergieeffekte – muss wieder Lust auf Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinderäten machen.